1. Startseite
  2. »
  3. Gesundheit
  4. »
  5. Ernährung
  6. »
  7. Kochen & Backen
  8. »
  9. Hanf – Ein uraltes Lebensmittel kehrt zurück

Hanf – Ein uraltes Lebensmittel kehrt zurück

Hanf als Nutzpflanze | © panthermedia.net /Rezeda Kostyleva

Hanf – Ein uraltes Lebensmittel kehrt zurück

Seit einigen Jahren wird in der Öffentlichkeit zunehmend darüber diskutiert, ob der Anbau der Hanfpflanze Cannabis sativa L., sowie die Verwendung der Pflanze legalisiert werden sollte. Auf viele Menschen wirkt diese Diskussion befremdlich. Wird die Cannabispflanze doch hauptsächlich als Drogenpflanze wahrgenommen, aus deren getrockneten weiblichen Blüten sich Marihuana und Haschisch herstellen lassen. Was viele nicht wissen: Hanf ist ein uraltes Grundnahrungsmittel, dem eine gesunde und heilende Wirkung nachgesagt wird.

Droge oder Lebensmittel?

Ist von Hanf oder Cannabis die Rede, denken viele zunächst an Marihuana oder Haschisch, welche als oftmals als Einstiegsdroge für Jugendliche bezeichnet werden und einen entsprechend schlechten Ruf haben. Doch nicht immer ist mit Cannabis auch eine Droge gemeint. Schließlich enthält die Pflanze neben dem psychoaktivem THC auch andere, zum Teil sogar sehr gesunde Stoffe enthalten, die zur Herstellung von Produkten wie CBD Öl genutzt werden. Wir haben hier für euch die wichtigsten Informationen zur Hanfpflanze und ihrer Nutzung weit ab von Mariuhana und Co. zusammengestellt.

Die Geschichte des fast vergessenen Grundnahrungsmittels Hanf


Seit mehreren Jahrtausenden wird Hanf als Nutz-, Nahrungs- und Heilpflanze verwendet. Aus allen Pflanzenteilen lassen sich die unterschiedlichsten Produkte herstellen, die von Hanfpapier über Textilfasern bis hin zu Arzneimitteln und Nahrungsmitteln reichen. Die medizinische Verwendung lässt sich zumindest bis in die Jahre 300 v. Chr. und 200 n. Chr. Nachweisen. Gutenbergs erste Bibel und die amerikanische Unabhängigkeitserklärung sind auf Hanfpapier gedruckt. Sogar die Uniformen von Soldaten wurden früher zum Teil aus der robusten Hanffaser hergestellt. Mit der “Hemp for Victory” Kampagne rief die amerikanische Regierung die Landwirte sogar dazu auf, Hanf anzubauen, um daraus Uniformen für die amerikanischen Soldaten anfertigen zu können.

In den deutschen Kriegsjahren wurde ebenfalls der landwirtschaftliche Anbau der Nutzpflanze Cannabis sativa L. staatlich gefördert. Söhnen wurde der Wehrdienst erlassen, wenn deren Eltern auf ihrem Land Hanf anbauten. Erst im Zeitalter der Industrialisierung kam es zur Verdrängung der bis dahin intensiv und vielseitig genutzten Hanfpflanze, die sich zwar denkbar umweltfreundlich anbauen lässt, aber deren Fasern sich seinerzeit von den Industriemaschinen nicht optimal verarbeiten ließen. Baumwolle und Holzfasern verdrängten die Hanffaser aus der Textil- und Papierindustrie. Nach dem Zweiten Weltkrieg folgten dann die weltweiten Hanfverbote. Allmählich wurde Cannabis nur noch als Rauschdroge wahrgenommen. Das negative Image ließ all die vielen positiven Nutzungsmöglichkeiten in Vergessenheit geraten.

[su_box title=“Hanfprodukte kommen in den Lebensmittelhandel“ style=“soft“ box_color=“#f5cfe8″]In Drogeriemärkten und Online-Shops ziehen immer häufiger Lebensmittel aus Hanf ein und erfreuen sich größter Beliebtheit. Ohnehin leben wir im Zeitalter der Superfoods. Acai- und Goji-Beere, Chia-Samen, Matcha-Tee und Co. werden uns als besonders nährstoffreiche Lebensmittel angeboten, die so oft wie möglich in den Speiseplan integriert werden sollten. Bei Hanfprodukten scheint es aber etwas anders zu sein. Hanf zählt zwar aufgrund seiner herausragenden inhaltsstofflichen Zusammensetzung ebenfalls zu den Superfoods. Jedoch handelt es sich dabei nicht etwa um einen Lebensmitteltrend. Denn die Hanfpflanze war in nahezu allen Kulturen eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel, dessen gesundheitsfördernden und heilenden Wirkungen wissenschaftlich erwiesen sind.[/su_box]

Die wichtigsten Hanflebensmittel

Für Lebensmittelerzeugnisse relevant sind hauptsächlich die Hanfsamen, die auch als Hanfnüsschen bezeichnet werden. Diese Samen können roh, geröstet, geschält oder ungeschält verzehrt werden, indem man sie auf Salate streut, dem Müsli beigibt oder in Smoothies mischt. Zu Mehl vermahlen wird Hanfsaat zum Kuchen backen, sowie für die Zubereitung von Hanfnudeln verwendet. Aus ihnen lässt sich aber auch das besonders hochwertige Hanföl gewinnen, das wie andere Speiseöle täglich in der Küche zum Anmachen von Salaten und anderen Speisen zu verwenden ist. Außerdem kann aus Teilen der Hanfpflanze ein Hanfgetränk hergestellt werden, das als Alternative zu Kuhmilch in Betracht kommt. Neben diesen Hanflebensmitteln finden sich in den Regalen von Drogeriemärkten und Hanf Online-Shops auch diese Lebensmittelerzeugnisse:

  • Hanftee
  • Hanfkaffee
  • Hanf-Brotaufstrich
  • Hanfsalz
  • Hanf-Protein Pulver
  • Hanfnudeln

CBD Öl: Nahrungsergänzungsmittel mit positiven Eigenschaften

Unter der Bezeichnung CBD Öl wird ein Hanfprodukt geführt, das in der Basis aus hochwertigem Hanföl besteht, welches mit einem bioaktiven CBD Extrakt angereichert ist. Je nach Qualität enthält das CBD Öl meist zwischen fünf und zehn Prozent Cannabidiol (CBD), das bei einer Vielzahl gesundheitlicher Beschwerden hilfreich sein soll. Das Öl findet beispielsweise bei der Linderung der Symptome dieser Erkrankungen Anwendung:

  • Krebs (insbesondere nach der Chemotherapie)
  • Rheumatische Beschwerden
  • Multiple Sklerose
  • Diabetes
  • Epilepsie
  • ADHS
  • Parkinson
  • Migräne
  • Asthma
  • Fibromyalgie

Des Weiteren sollen zahlreiche weitere gesundheitliche Probleme wie Übelkeit, Magen-Darm-Beschwerden, Depressionen und insbesondere auch chronische Schmerzen mit Cannabisöl behandelt werden können. Abhängig vom Beschwerdebild werden zweimal täglich drei bis fünf Tropfen Cannabisöl mit einer Pipette unter die Zunge geträufelt und dort für einige Minuten belassen. Wenn man zum ersten Mal CBD Öl einnimmt, wird zunächst eine niedrigere Dosis empfohlen, die dann langsam gesteigert wird. Wichtig zu erwähnen ist zudem, dass im CBD Öl nur Spuren vom psychoaktiven THC enthalten sind, weshalb dass Öl den Konsumenten nach der Einnahme nicht in einen Rauschzustand versetzt.

Hanf – der hochwertige Nährstofflieferant

Hanfsamen und Erzeugnisse aus Hanfnüsschen enthalten wertvolle Spurenelemente, Nährstoffe und circa 90 Prozent lebenswichtige, mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Die hochwertige Fettzusammensetzung in Hanföl steht in einem optimalen Verhältnis für den menschlichen Organismus, wie es bei herkömmlichen Speiseölen nicht üblich ist:

  • 50 bis 70 % Linolsäure
  • 15 bis 25 % Alpha-Linolensäure

Die Omega-6-Fettsäuren und Omega-3-Fettsäuren liegen mit 3:1 in einem perfekten Verhältnis. Etwa 15 bis 20 Gramm Hanföl oder 50 bis 60 Gramm Hanfsamen sind ausreichend, um den Tagesbedarf der wichtigsten essenziellen Fettsäuren abzudecken. Um die wertvollen Inhaltsstoffe bestmöglich zu nutzen, empfiehlt es sich, das Hanfsamenöl kalt für Salate, als Brotaufstrich oder zum Marinieren zu verwenden. Hanfnüsse und Hanföl enthalten darüber hinaus hochwertige Eiweiße, reichlich Ballaststoffe und stellen einen besonders gesunden Nähr- und Vitalstoff-Mix dar. Die Liste der ebenfalls enthaltenen Mikronährstoffe ist lang. Diese Mineralstoffe stecken in hohen Anteilen in Hanf:

  • Zink
  • Selen
  • Eisen
  • Magnesium

Außerdem ist dieser Vitamincocktail in der Cannabis-Pflanze enthalten:

  • Vitamin A
  • Vitamine B1, B2, B3 und B6
  • Vitamin C
  • Vitamin D
  • Vitamin E

Zudem ist Hanf reich an Calcium, Kalium, Schwefel und Antioxidantien. Ebenfalls enthalten sind 8 wichtige Aminosäuren, die der menschliche Körper nicht selbst herstellen kann und deshalb über die Nahrung aufnehmen muss. Wird Hanföl in den täglichen Speiseplan integriert, kann sich dies beispielsweise positiv bei Herzkreislauferkrankungen, chronisch-entzündlichen Erkrankungen und auf Stoffwechselprozesse auswirken. Häufig werden Hanfprodukte bei gesundheitlichen Problemen wie etwa Neurodermitis und Arthritis angewendet.

Fazit zu Hanf als wichtiges Nahrungsmittel

Produkte aus Hanf | © panthermedia.net /eskymaks
Produkte aus Hanf | © panthermedia.net /eskymaks

Seit Jahrtausenden gitl Hanf als wichtiges Nahrungsmittel. Zwar geriet die Cannabispflanze als solches in den letzten Jahrzehnten immer weiter in Vergessenheit, doch vor allem der gewöhnliche Nutzhanf überzeugt auch heute noch durch seine vielen gesunden Inhaltsstoffe, die ihn zu einem regelrechten Superfood machen. Auch das aus der Hanfpflanze gewonnene CBD Öl gilt als vielversprechend und soll sogar bei schweren, chronischen Krankheiten und immer wiederkehrenden Beschwerden für Linderung sorgen.

Ähnliche Beiträge