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Sprachfehler im Kindesalter – Wie wir Kinder unterstützen können ihre Sprachstörung zu verlieren

Sprachfehler Kind | © panthermedia.net /olly18

Sprachfehler im Kindesalter – Wie wir Kinder unterstützen können ihre Sprachstörung zu verlieren

Bleiben Sprachstörungen im Kindesalter unbeachtet, können sich diese eventuell manifestieren und die Lebensqualität des Kindes langfristig stark mindern. Deshalb sollten Eltern die individuelle Sprachentwicklung ihres Nachwuchses, und die damit verbundenen sprachlichen Fähigkeiten fortwährend objektiv hinterfragen. Sprachliche Störungsbilder sollten so früh wie möglich erkannt und therapiert werden. Allerdings können Eltern aktiv mit Hilfe spezifischer Verhaltensweisen zur Verbesserung der Sprachentwicklung beitragen. Im Fokus hierbei steht die jeweilige sprachliche Förderung im Alltag.

Spielender Spracherwerb

Sprachfehler korrigieren | © panthermedia.net /photographee.eu
Sprachfehler korrigieren | © panthermedia.net /photographee.eu

Der Spracherwerb ist ein kontinuierlicher Prozess, der stetig durch aktives Zuhören forciert wird. Das Erlernen der Sprache vollzieht sich umso schneller, je mehr Zeit in der Gegenwart von kommunikativen Bezugspersonen verbracht wird. Trotzdem kann das Tempo dieses Vorganges stark variieren oder eventuell gestört ablaufen.

Eltern können ihrem Nachwuchs durch diverse Verhaltensweisen das Sprechenlernen erleichtern. Als ideales Instrument hierfür fungieren “ Symbolspiele“ bzw. “ So- tun- als- ob –Spiele“. Eltern und Kind simulieren im Rahmen dessen eine realistische Situation. So ahmen sie beispielsweise nach etwas tatsächlich zu kochen. Das gemeinsame Spielen sollte einen zentralen Aspekt der Interaktion einnehmen.

[su_box title=“Sprache im Alltag fördern“ style=“soft“ box_color=“#f5cfe8″]Zusätzlich sollten Eltern durchweg in Alltagssituationen im Beisein des Kindes viel sprechen. Die Mahlzeiten am Tisch müssen durch Kommunikation geprägt sein. Außerdem gilt es wiederkehrende Gelegenheiten zum Sprechen zu nutzen. Das Wickeln kann im Zuge dessen als Rahmen für Sprachspiele dienen. Ebenso sollte das Vorlesen als tägliches Ritual etabliert werden. Ferner müssen Eltern den Spaß am Sprechen fortwährend kindgerecht transportieren. Dem Nachwuchs muss aufmerksam und duldsam zugehört werden. Vorzeitige Vervollständigungen oder direktes Korrigieren sind unbedingt zu vermeiden. Bezugspersonen sollten in diesen Fällen eine korrigierte Rückmeldung geben.

Demnach ist die Äußerung frei und spielerisch zu adaptieren. Auf diesem Weg vermitteln die Kontaktpersonen das Kind richtig verstanden zu haben. Somit erfährt das Kind ein unmittelbares Erfolgserlebnis. Allerdings sollte man beim Kauf von Secondhand-Waren im Internet vorsichtig sein. Neben renommierten Online-Secondhand-Shops gibt es nämlich auch oft genug Angebote, bei denen Produkte nicht ihrer Beschreibung entsprechen und auf diese Weise für Ernüchterung sorgen können. Am sichersten ist der Kauf von Kleidung in den meisten Fällen, wenn man die Produkte vorher in der Hand halten und überprüfen kann.[/su_box]

Frühzeitiges Handeln durch fokussierte Achtsamkeit

Experten raten Eltern explizit dazu Auffälligkeiten frühzeitig ernst zu nehmen und einen Kinderarzt, Logopäden, Phoniater oder Pädaudiologen aufzusuchen. Aufgrund der kindlichen Entwicklung ist eine logopädische Behandlung erst ab einem Mindestalter von 3 Jahren sinnvoll. Allerdings können bereits Eltern jüngerer Kinder effektive Maßnahmen zur Unterstützung ergreifen.

Besorgte Eltern sollten etwa am “ Heidelberger Elterntraining“ teilnehmen. Das Konzept richtet sich ausdrücklich an Bezugspersonen sprachauffälliger Kinder im Alter von 0 bis 12 Jahren. Dieses Seminar vermittelt umfassende Kompetenzen zur alltäglichen Sprachförderung. Zusätzlich bieten regionale logopädische Praxen spezifische Elterntrainings an. Diese können mitunter kostenfrei besucht werden. Kostenpflichtige Kurse werden vereinzelt von den Krankenkassen bezahlt.

Eingeschränktes Hören kann die Sprache beeinflussen

Sprachfehler Gehoer | © panthermedia.net /Robert Przybysz
Sprachfehler Gehoer | © panthermedia.net /Robert Przybysz

Zusätzlich empfiehlt sich eine eingehende Prüfung des kindlichen Gehörs. Ein voll funktionsfähiges Gehör bildet eine Grundvoraussetzung für das Erlernen der Sprache. Entgegen unauffälliger Ergebnisse beim “ Neugeborenen- Hörscreening“ können Kinder eine Hörstörung aufweisen. Diese kann das Resultat eines etwaigen Paukergusses sein.

Einen Sonderfall stellt die Interaktion mit bilingual bzw. zweisprachig aufwachsenden Kindern dar, die Schwierigkeiten hinsichtlich des Spracherwerbs haben. Jedes Elternteil sollte zum kommunikativen Austausch mit dem Kind lediglich die Sprache nutzen sollte, die individuell sicher beherrscht wird. Handeln Eltern entgegen dieser Praxis, kann daraus eine “ doppelte Halbsprachigkeit“ resultieren. Tritt dieser Fall ein, können Betroffene keine der beiden Sprachen richtig anwenden.

Unterstützung betroffener Kinder

Nachfolgend erhalten Eltern fachspezifisch gestützte Ratschläge, wie sie ihr Kind aktiv fördern und unterstützen können:


  • Late Talker

Rund 15 bis 20 % aller Kinder besitzen im Alter von 2 Jahren einen Wortschatz, der weniger als 50 Wörter umfasst. Daher gelten diese Kinder als “ late talker“ bzw. “ späte Sprecher“. Die Interaktion sollte durch spielerisches und konstant häufiges Sprechen bestimmt sein. Mindestens 10 Minuten täglich muss zusammen gespielt oder ein Buch angeschaut werden.

  • Sprachentwicklungsverzögerungen

Im Rahmen dieses Störungsbildes können Sprachverständnis, Wortschatz und Grammatik betroffen sein. Der Tagesablauf der Betroffenen muss stetig durch Sprache begleitet werden. Ständige Verbesserungen sind zu vermeiden. Die Sprachfreude sollte im Zuge von Vorlesen, Singen oder Hörspielen gefördert werden. Ein kontinuierlicher und reger Kommunikationsaustausch ist zwingend erforderlich.

  • Aussprachestörungen

Diese sind mit phonetischen Störungen gleichzusetzen. Im Fokus der Interaktion muss der verständnisvolle Umgang stehen. Priorität ist der jeweiligen Intention des Kindes einzuräumen. Im Mittelpunkt steht nicht die Artikulation; das “ Wie“, sondern der Inhalt; das “ Was“. Außerdem gilt es spielerisch die Muskulatur des Mundes in Form von gezieltem Kauen oder Pusten zu trainieren. Zu diesem Zweck können etwa verschiedene Lebensmittel gekaut und beispielsweise Seifenblasen gepustet werden. Zudem können Übungen, die das Gehör trainieren das Störungsbild lindern.

  • Myofunktionelle Störungen

Das Störungsbild ist auf Muskelfunktionsstörungen im Mund- und Gesichtsbereich zurückzuführen. Charakteristisch ist ein falscher Bewegungsablauf von Zunge und Lippen während des Schluckens. Betroffene können mit Hilfe verschiedener Übungen das muskuläre Gleichgewicht des Mundraumes kräftigen und ihren Sprachfehler abmildern. Verstärktes Kauen, Pusten sowie Saugbewegungen sind konstant auszuführen.

  • Verhaspeln/ Stottern

In diesen Fällen sollte das Kind unbedingt nicht vorzeitig in seinen Äußerungen unterbrochen werden. Ein stotterndes Kind muss unbedingt so behandelt werden wie ein nicht stotterndes Kind. Einem „Stotterer“ muss zwingend auf Augenhöhe begegnet werden. Nie darf er das Gefühl haben aufgrund seiner Sprachstörung nicht ernst genommen zu werden. Hält das Stottern länger als 6 Monate an, sollte ein Kinder- oder Facharzt konsultiert werden.

  • Lispeln

Eine logopädische Behandlung bei diesem Sprachfehler erst ab 5 Jahren sinnvoll. Eltern können allerdings spielerisch die Mundmotorik der Kleinen durch Pustespiele stärken. Seifenblasen pusten oder das Aufblasen eines Luftballons kann in diesem Kontext hilfreich sein.


Fazit zu Sprachfehlern im Kindesalter

Kind Sprachtherapie | © panthermedia.net /tan4ikk
Kind Sprachtherapie | © panthermedia.net /tan4ikk

Eltern sollten Sprachstörungen und Sprachfehler bedingungslos ernst nehmen. Führen die sprachlichen Auffälligkeiten zu weitreichenden Einschränkungen der kindlichen Lebensqualität, ist unbedingt fachärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ergänzend ist es ebenso Eltern anzuraten fachspezifische Unterstützung im Rahmen von expliziten Elterntrainings wahrzunehmen. Im Zuge dessen können die individuellen Kompetenzen bezüglich der alltäglichen Sprachförderung gestärkt werden.

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