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Haus bauen für die Familie – Tipps und Alternativen zu Haus, Wohnung & Finanzierung

Haus bauen für die Familie – Tipps und Alternativen zu Haus, Wohnung & Finanzierung

Den Traum vom Eigenheim träumen viele, aber nicht alle. Bringt ein eigenes Haus doch so viel Verantwortung mit sich. Sesshaft werden – das wollen hingegen fast alle. Sei es mit der Familie, dem Partner oder alleine: Die Entscheidung, wo man den Rest oder zumindest den Großteil seines Lebens verbringt ist keine leichte und will überlegt getroffen werden.

Soll es eine Wohnung oder ein Haus sein? Soll die Wohnung gemietet oder gekauft werden? Soll das Haus gemietet oder gekauft werden? Selber bauen oder ins fertige Haus einziehen? Einfamilienhaus oder Doppelhaushälfte? Einliegerwohnung vermieten oder privat nutzen? Fragen über Fragen, die vor dem Umzug beantwortet werden müssen. Für den einen ist klar, dass es ein Eigenheim sein soll, der andere ist sich sicher, die Stadt nie verlassen zu wollen.

Manch einer ist sich seiner Zukunft aber noch nicht so sicher und braucht so viele Informationen wie möglich, um eine rationale Entscheidung zu treffen. Euch wollen wir helfen und informieren euch im Folgenden über die beliebtesten Arten von Häusern und Wohnungen, wo ihre Vor- und Nachteile liegen, was ihr beim Kauf eines Grundstückes zu beachten habt und wie ihr den Traum vom Eigenheim am besten finanziert.

Unser Zuhause ist der wichtigste Ort überhaupt! Hier wachen wir morgens auf, können es kaum erwarten nach einem langen Tag wieder dorthin zurückzukommen und hier findet auch das ganze Familienleben statt. Umso wichtiger ist es, dass wir uns wohl in unserem Zuhause fühlen und dass es unseren Vorstellungen entspricht.

Kaufen oder Miete?

Zunächst einmal stellt sich natürlich die Frage, ob ihr kaufen oder mieten wollt. Das kommt ganz auf die persönlichen Interessen des Einzelnen an. Mietet ihr, dann seid ihr natürlich abhängig vom Vermieter und dem Mietvertrag, tragt dafür aber keine so große Verantwortung. Schließlich gehört euch das Haus nicht. Für größere Reparaturen müsst also nicht ihr, sondern der Vermieter aufkommen. Dafür soll jedes kleine Detail mit dem Vermieter abgesprochen werden: „Darf ich aus den Blumenbeeten einen Gemüsegarten machen? Darf ich diese Wand hier rot streichen, usw.“

Diese Abhängigkeit haben Hauseigentümer hingegen nicht. Sie haben auf ihrem Grundstück alle Freiheiten und können mit ihrem Haus machen, was sie wollen. Dafür stürzen sie sich in Schulden, die sie Jahre und Jahrzehnte abbezahlen müssen und sollten – um Nebenkosten bei der Kaufabwicklung zu bezahlen – ein gewisses Eigenkapital mitbringen. Dazu aber später mehr. Ist der Kredit aber erst einmal abbezahlt, so müssen die Eigentümer nur noch Strom und Wasser bezahlen, nicht aber einen monatlichen Betrag – sei es Miete oder die Kreditrückzahlung in Raten.

Haus oder Wohnung?

Haus oder Wohnung? | © panthermedia.net / alexraths
Haus oder Wohnung? | © panthermedia.net / alexraths

Nachdem die Entscheidung getroffen wurde, ob ihr euer Zuhause lieber – ohne viel Verantwortung – mieten, oder – mit allen Freiheiten – kaufen wollt, müsst ihr euch überlegen, ob ein Haus oder eine Wohnung besser zu euch passt. Wir stellen euch die Vor- und Nachteile von Haus und Wohnung mal genauer vor. Manche Menschen brauchen die Stadt, um ein glückliches Leben zu führen: Immer was los, immer gute Möglichkeiten zum Einkaufen und Ausgehen und man trifft immer neue Leute. Für die meisten Familien kommt das Leben mitten in der Stadt nicht mehr in Frage sobald sie Kinder haben, doch die ein oder anderen mögen darauf nicht verzichten.

Die Vorteile einer Wohnung liegen auf der Hand: Ihr habt weniger Verantwortung als bei einem Haus (das ja viel mehr Platz bietet), eine Eigentumswohnung kann sogar eine zukunftsorientierte Geldanlage sein und ihr seid durch öffentliche Verkehrsmittel perfekt an Supermärkte, Ärzte und Schulen angebunden. Natürlich gibt es auch Nachteile, die eine Wohnung im Vergleich zu einem Haus hat. Mit den Ober- und Untermietern müsst ihr Glück haben, denn die Decken und Wände sind oftmals nicht besonders dick und häufig hört man jeden Schritt. Mit einem kleinen Baby, welches einen Großteil des Tages mit Schreien verbringt oder mit Kindern, denen man beim Spielen nicht ständig – aufgrund der Lautstärke – den Mund verbieten will, kann man den Nachbarn schon mal ganz schön auf die Nerven gehen. Hinzu kommt, dass viele Wohnungen keinen eigenen Garten haben, sodass die Kinder zum Austoben zum Spielplatz gebracht werden müssen. Natürlich liegen nicht alle Wohnungen in der Stadt, doch die die es tun, bringen noch eine gewisse – vom Verkehr ausgehende – Gefahr mit sich, die mit einer Wohnung oder einem Haus auf dem Land geringer erscheint.

Nun zu den Häusern: Ein Haus ist zwar teuer, bietet aber einige Vorteile, die es im Vergleich mit der Wohnung herausstechen lassen. Häuser bieten in der Regel mehr Platz als eine Wohnung. Hier haben aber auch mehr als zwei Kinder Platz und können hemmungslos spielen und herumtoben, ohne, dass es den Ober- oder Untermieter stören könnte. Apropos herumtoben: Auf einem eingezäunten Grundstück mit großem Garten können Mama und Papa die Kinder beruhigt spielen lassen, ohne, dass sie Angst haben müssen, die Kinder könnten vom Auto überfahren oder von Fremden angesprochen werden.

Ein Haus zu kaufen ist teuer, dafür habt ihr dann aber auch alle Freiheiten. Ihr wollt euer Haus rosa anstreichen, euren Garten betonieren oder einen Wintergarten anbauen? Niemand wird euch aufhalten. Ein Haus zu mieten bringt natürlich ähnliche Vorteile (viel Platz, Lärmunabhängigkeit) zu einem geringeren Kostenaufwand. Dafür fällt die Flexibilität weg, die ihr mit einem Eigenheim haben würdet.

Wer ein Haus kauft, der bindet sich für den Rest oder zumindest einen großen Teil seines Lebens an einen Ort. An diesem Ort wird die Familie wohnen, die Kinder aufwachsen und zur Schule gehen. Hat man erstmal Kinder, die sich ihren Freundeskreis aufgebaut haben, zieht man nicht mehr so einfach um und trennt die Kinder von ihrer gewohnten Umgebung. Kauft man also ein Haus, so bindet man sich nicht nur an den Ort, sondern auch an Nachbarn, Supermärkte und Schulen. Der Kindergarten in der Nähe wird vermutlich der sein, den die Kinder besuchen werden. Ebenso ist es mit der Schule. Nicht nur der Preis und der Zustand sollte also beim Hauskauf bedacht werden, sondern auch die generelle Umgebung mit Anbindung zu Krankenhäusern, Einkaufsmöglichkeiten und Schulen, bzw. Kindergärten.

Bauen oder Kaufen?

Mit dem Hausbau Traeume verwirklichen | © panthermedia.net / BrunoWeltmann
Mit dem Hausbau Traeume verwirklichen | © panthermedia.net / BrunoWeltmann

Habt ihr euch für ein Eigenheim entschieden, stellt sich die Frage, ob ihr ein Haus bauen oder ein fertiges Haus kaufen möchtet, in welches man sofort einziehen kann. Alte Häuser haben ihren Charme. Hohe Decken, wunderschöner alter Holzfußboden und knorrige alte Bäume im Garten lassen das Herz jedes Altbau-Fans höher schlagen. Habt ihr euch für ein altes Haus entschieden, so dürft ihr aber auch die Kosten nicht vergessen, die dann noch auf euch zukommen.

Alte Häuser sind wartungsintensiv, ständig will irgendetwas repariert werden. Oftmals sind solche Schätze beim Kauf noch nicht bezugsfertig und ihr müsst einiges an Geld, Zeit und Arbeit in eine Renovierung stecken. Dafür könnt ihr einerseits Handwerker bestellen, oder ihr legt selber Hand an. Zu einem Haus, was man mit seinen eigenen Händen renoviert hat, entwickelt man eine ganz andere Beziehung als zu einem stumpfen Neubau.

Der Altbau-Charme ist aber nun einmal nicht für jeden etwas, manche möchten einfach nicht groß etwas am Haus machen müssen, sondern lieber sofort einziehen. Wer auf die Wehwehchen altertümlicher Häuser verzichten kann und sich mit dem Häuserstil der 80er und 90er Jahre einfach nicht anfreunden will, der kann sich sein Traumhaus auch einfach selber bauen. Vorteil eines eigens für euch gebauten Hauses ist die Gestaltungsfreiheit, die vom Grundstück und Design bis hin zur Technik und Aufteilung reicht. Auch Energieeffizienz-technisch haben Neubauten die Nase vorn. Ihr könnt euch ganz individuell zwischen Gas, Solaranlange, etc. entscheiden und somit Ressourcen und Umwelt schützen.

Welches Haus darf’s sein?

Eine typische Doppelhaushaelfte | © panthermedia.net / Rüdiger Rebmann
Eine typische Doppelhaushaelfte | © panthermedia.net / Rüdiger Rebmann

Wollt ihr lieber in einem Ein- oder Mehrfamilienhaus wohnen? Ein Einfamilienhaus wird, wie der Name schon sagt – nur von einer Familie bewohnt. Es steht für sich allein, der Garten grenzt in einer Siedlung eventuell an den Garten anderer. Das Mehrfamilienhaus kommt in den meisten Fällen als Doppelhaushälfte daher, in dem zwei verschiedene Familien leben. Dabei hat jede Seite seine eigene Eingangstür, nur manche Räume liegen eben Wand an Wand. Verbindungstüren in die andere Hälfte des Haus gibt es in den meisten Fällen nicht. Auch der Garten hinter dem Haus wird sich natürlich geteilt. Entweder werden Zäune oder Hecken gesetzt, sodass jeder seinen eigenen kleinen Garten hat oder – wenn sich mit den Nachbarn gut verstanden wird – kann der Garten auch gemeinsam genutzt werden. Welche Vorteile hat die Doppelhaushälfte aber gegenüber einem Einfamilienhaus? Familien ohne oder nur mit wenigen Kindern brauchen kein riesiges Haus mit drei Stockwerken. Zudem ist die Doppelhaushälfte deutlich günstiger zu kaufen als ein normales Haus.

Oma und Opa sollen immer mit dabei sein und eure Familie ist Fan vom Mehrgenerationensystem? Mit einer Doppelhaushälfte sind sie immer mit dabei, können rüberkommen wenn sie möchten und trotzdem bewahren sich beide Parteien ihre Privatsphäre. Geld ist nicht das Hauptkriterium, nach dem ihr euer Haus aussucht? Kauft/Baut ihr ein ganzes Doppelhaushälftenhaus, so könnt ihr die eine Seite vermieten und habt somit ein geregeltes Einkommen, das euch hilft den Kredit abzubezahlen.

Finanzierung

Bei der Finanzierung habt ihr viele verschiedene Möglichkeiten und wir können euch leider nicht sagen, welche die beste für euch ist. Das hängt ganz von euren persönlichen Vorlieben und finanziellen Situation ab. Im Folgenden geben wir euch aber ein paar Tipps rund um die Hausfinanzierung.

Eigenkapital

Bringt genug Eigenkapital mit, um euch finanziell abzusichern und lasst lieber die Finger von Finanzierungen ohne Eigenkapital. Lasst euch aber auch nicht von angeblichen Experten sagen, dass die Finanzierung eines Hauses erst ab 30 % Eigenkapital zu empfehlen sei. Das ist für den Otto Normalverdiener einfach utopisch. Üblich ist ein Eigenkapital von 10 %.

Vergleichen, vergleichen, vergleichen

Bei der Suche nach der passenden Finanzierung solltet ihr immer Augen und Ohren offen halten und verschiedene Anbieter vergleichen. Seid dabei clever und spielt die Anbieter gegeneinander aus. Dazu gehört natürlich eine ganze Stange Mut, kann sich am Ende aber durchaus bezahlt machen. Schließlich wollen sie euch ja als Kunden gewinnen.

Tilgungsrate

Die Tilgungsrate ist der Betrag, den ihr monatlich /vierteljährlich / jährlich zurückzahlt um eure Schulden zu begleichen. Auch wenn eine geringe, feste Tilgungsrate (1 %) verlockend klingt, ist doch davon abzuraten, da man seinen Schuldenberg so nur sehr langsam abarbeitet. Deswegen sollte die Tilgungsrate hoch genug angesetzt werden.

Finanzielle Puffer einplanen

Natürlich hat man über die Jahre einiges für das perfekte Eigenheim angespart und würde das Geld nun nur allzu gerne in die Finanzierung dieses Traums stecken. Aber Vorsicht: Einen kleinen Teil des Gesparten solltet ihr als finanzielles Notpolster für eventuelle Reparaturen oder notwendige Neukäufe zurücklegen.

Sondertilgungen

Auch wenn ihr am Anfang der Finanzierung noch eher knapp mit dem Geld seid, kann sich das immer ändern. (Beispielsweise aufgrund einer Erbschaft) Wählt daher eine Finanzierung, bei der ihr mit Sondertilgungen die Laufzeit des Kredits verkürzen könnt.

Fazit

Den Traum vom Eigenheim träumen viele und nun ist es an der Zeit diesen zu realisieren. Vorher müssen einige Entscheidungen getroffen werden. Mieten oder Kaufen? Haus oder Wohnung? Ein- oder Mehrfamilienhaus? Welche Finanzierung soll es am Ende sein? Bauen oder Kaufen? Die Hauptsache ist, dass ihr euch ausreichend Informationen einholt, lasst euch daher in eurer Bank zur passenden Finanzierung beraten. Egal wofür ihr euch am Ende entscheidet, am wichtigsten ist es, dass ihr euch in eurem neuen Zuhause wohl fühlt.