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Die verborgene Last: Depressive Verstimmungen beim Abstillen

Die verborgene Last: Depressive Verstimmungen beim Abstillen

Das Wichtigste in Kürze

Ich habe abgestillt – wieso bin ich so traurig?

Das kann verschiedenste Gründe haben – neben hormonellen Umstellungen können auch Verlustängste Deine Gefühle verstärken. Weitere Informationen geben wir Dir hier.

Wie schnell verläuft die Hormonumstellung nach dem Abstillen?

Das ist ganz individuell. Bei einigen Frauen dauert sie wenige Wochen, bei anderen Monate. Was beim Abstillen in Deinem Körper passiert, liest Du hier.

Kann Stillen zu Depressionen führen?

Einige Frauen fühlen sich während der Stillzeit isoliert und stark unter Druck. Dies kann zu depressiven Verstimmungen führen.

Depressive Verstimmungen beim Abstillen sind ein Phänomen, über das wenig gesprochen wird, obwohl es sehr häufig ist. Viele Mütter fühlen sich in dieser Phase traurig, leer oder sogar depressiv. Es ist wichtig, zu wissen, dass Du nicht allein bist und dass es Unterstützung gibt. Wir zeigen Dir, woher diese komplexen und manchmal überwältigenden Emotionen kommen und geben Dir Tipps, wie Du diese Zeit besser bewältigst.

Das passiert in Deinem Körper beim Abstillen

Mutterschaft ist eine große Herausforderung voller Höhen und Tiefen.

Wenn Du Dein Baby abstillst, unternimmt Dein Körper eine bemerkenswerte Reise der hormonellen Veränderung und Wiederherstellung.

Es ist wichtig zu verstehen, dass dieser Prozess für jede Frau unterschiedlich ist und von verschiedenen Faktoren abhängt, einschließlich Deines allgemeinen Gesundheitszustands, Deiner Ernährung, Deiner genetischen Veranlagung und wie lange Du gestillt hast.

Während des Stillens dominieren zwei wichtige Hormone Deinen Körper: Prolaktin und Oxytocin. Prolaktin ist das Hormon, das die Milchproduktion anregt, während Oxytocin für den Milchfluss oder die „Milcheinschießreflex“ verantwortlich ist.

Gleichzeitig wird die Produktion anderer Hormone, insbesondere derjenigen, die Deinen Menstruationszyklus regulieren, wie Östrogen und Progesteron, unterdrückt.

Sobald Du aufhörst zu stillen, sinkt der Prolaktinspiegel in Deinem Körper allmählich ab, was die Milchproduktion verlangsamt und schließlich stoppt. Die Geschwindigkeit dieses Prozesses kann variieren.

Keyfactbox

Bei manchen Frauen kann die Milchproduktion innerhalb weniger Tage nach dem Abstillen stark abnehmen, bei anderen kann es Wochen oder sogar Monate dauern, bis die Milchproduktion vollständig eingestellt ist.

Parallel zur Verringerung der Prolaktinproduktion beginnt Dein Körper wieder mit der Produktion von Östrogen und Progesteron, was schließlich dazu führt, dass Deine Periode wieder einsetzt.

Bei manchen Frauen kehrt die Menstruation innerhalb eines Monats nach dem Abstillen zurück, bei anderen kann es mehrere Monate dauern. Es ist auch nicht ungewöhnlich, dass die ersten paar Zyklen nach dem Abstillen unregelmäßig sind, während sich Dein Körper anpasst.

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Hinweis: Wenn Du Dich über einen längeren Zeitraum hinweg traurig oder depressiv fühlst oder Schwierigkeiten hast, Deinen täglichen Aufgaben nachzukommen, solltest Du unbedingt professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.

Mentale Auswirkungen des Abstillens

Es kann faszinierend sein, Dein Kind dabei zu beobachten, wie es Interesse am Essen entwickelt.

Der Prozess der Hormonumstellung nach dem Abstillen hat nicht nur körperliche, sondern auch emotionale Auswirkungen.

Hormone spielen eine Schlüsselrolle bei der Regulierung unserer Stimmung und des allgemeinen Wohlbefindens, und die Veränderungen, die während und nach dem Abstillen auftreten, können daher zu Stimmungsschwankungen, Angstzuständen, Reizbarkeit oder sogar Depressionen führen.

Depressive Verstimmungen können beim Abstillen sind sogar ziemlich häufig. Sie sind das Ergebnis sowohl physischer als auch psychischer Veränderungen, die während dieses Prozesses stattfinden.

Auf physischer Ebene hat das Abstillen erhebliche Auswirkungen auf Deinen Hormonhaushalt. Während des Stillens wird das „Wohlfühlhormon“ Oxytocin in großen Mengen freigesetzt.

Oxytocin fördert nicht nur den Milcheinschuss, sondern wirkt auch beruhigend und stimmungsaufhellend. Nach dem Abstillen sinkt der Oxytocinspiegel, was zu Stimmungsschwankungen führen kann.

Keyfactbox

Auf psychischer Ebene kann das Abstillen eine emotionale Erfahrung sein. Stillen fördert die Bindung zwischen Mutter und Kind und das Beenden dieses Prozesses kann Gefühle von Traurigkeit, Verlust oder Unsicherheit hervorrufen.

Darüber hinaus beginnt Dein Körper nach dem Abstillen wieder mit der Produktion von Östrogen und Progesteron, den Hormonen, die Deinen Menstruationszyklus regulieren.

Ähnlich wie bei prämenstruellen Stimmungsschwankungen oder den „Baby Blues“ nach der Geburt können diese hormonellen Veränderungen dazu führen, dass Du Dich depressiv, reizbar oder ängstlich fühlst.

Der Stress, der mit den Veränderungen im Alltagsleben und den neuen Routinen einhergeht, kann zu depressiven Verstimmungen beitragen.

Es ist wichtig zu betonen, dass, obwohl depressive Verstimmungen beim Abstillen normal sein können, Du nicht allein damit zurechtkommen musst!

Es gibt viele wirksame Behandlungen für postpartale Stimmungsschwankungen, einschließlich Therapie und Unterstützungsgruppen. Dein Arzt oder eine Hebamme kann Dir dabei helfen, die richtige Behandlung für Dich zu finden.

Zusätzliche Information: Einige Frauen können auch während der Stillzeit depressive Verstimmungen erleben. Gründe dafür können Schlafmangel, Schmerzen beim Stillen, Druck und Erwartungen und Isolation sein.

Das kannst Du dagegen tun

Wenn Kinder Interesse an Festnahrung und Brei entwickeln, verändern sich viele Abläufe in der Familie.

Doch nicht nur die professionelle Betreuung kann Dir helfen, wenn Du beim Abstillen depressive Verstimmungen verspürst.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Du selbst mit den emotionalen Herausforderungen und den möglichen depressiven Verstimmungen umgehen kannst, die das Abstillen begleiten können.

Hier sind einige Vorschläge:

  • Sprich über Deine Gefühle: Es kann sehr hilfreich sein, über das zu sprechen, was Du gerade durchmachst. Ob mit Deinem Partner, einem Familienmitglied, einer engen Freundin oder einer Stillgruppe – das Teilen Deiner Erfahrungen und Gefühle kann eine enorme Erleichterung sein und Dir das Gefühl geben, nicht allein zu sein.
  • Nimm Dir Zeit für Dich: Es ist wichtig, dass Du in dieser Phase besonders gut auf Dich achtest. Versuche, Dir jeden Tag ein wenig Zeit nur für Dich zu nehmen. Das könnte bedeuten, eine warme Dusche zu nehmen, ein paar Seiten zu lesen, zu meditieren oder einfach nur einen kurzen Spaziergang zu machen.
  • Bewegung: Körperliche Aktivität kann sehr effektiv dabei helfen, Stimmungsschwankungen zu bekämpfen. Es muss kein intensives Workout sein.
  • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung kann einen großen Unterschied machen. Versuche, viel frisches Gemüse, Vollkornprodukte und Proteine zu Dir zu nehmen und Deine Zuckeraufnahme zu begrenzen. Trinke auch viel Wasser.
  • Professionelle Unterstützung: Wenn Deine Gefühle überwältigend sind oder Du Schwierigkeiten hast, Deinen Alltag zu bewältigen, kann es hilfreich sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Das kann eine Beratung oder Therapie sein, aber auch die Unterstützung durch eine Hebamme oder Stillberaterin.
  • Entspannungstechniken: Techniken wie Yoga, Meditation oder tiefe Atemübungen können Dir helfen, mit Stress umzugehen und Deine Stimmung zu verbessern. Es gibt viele kostenlose Ressourcen online, die Dir dabei helfen können, diese Techniken zu erlernen.

Hinweis: Verzichte möglichst auf Koffein – denn es regt die Freisetzung von Adrenalin an. Adrenalin bereitet den Körper auf eine „Kampf- oder Fluchtreaktion“ vor, eine körperliche Reaktion auf Stress oder Gefahr. Es erhöht Herzfrequenz, Blutdruck und Blutzuckerspiegel und kann dazu führen, dass Du Dich nervös, unruhig oder zittrig fühlst.

Es ist wichtig zu betonen, dass Du nicht allein bist und dass es normal ist, diese Gefühle zu haben. Zögere nicht, um Hilfe zu bitten, wenn Du sie brauchst. Jeder Prozess der Veränderung erfordert Zeit und Anpassung, und es ist in Ordnung, Unterstützung zu suchen, um durch diese Phase zu kommen.

Verstehen und Bewältigen von depressiven Verstimmungen

Das Abstillen Deines Kindes ist ein bedeutender Meilenstein auf Deiner Reise als Mutter. Es ist eine Zeit der Veränderung, sowohl für Dich als auch für Dein Baby, und es ist völlig normal, dass dieser Übergang gemischte Gefühle hervorruft. Erinnere Dich daran, dass Du nicht allein damit bist. Viele Frauen erleben nach dem Abstillen depressive Verstimmungen und Stimmungsschwankungen. Diese Gefühle sind oft vorübergehend – aber nichts, was Du ignorieren oder „aussitzen“ musst. Deine Gefühle sind valide und verdienen Aufmerksamkeit!

Quellen