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Mein Kind wird studieren: Wie kann ich es unterstützen

Mein Kind wird studieren: Wie kann ich es unterstützen

Heutzutage wollen viele Jugendliche studieren. Häufig absolvieren sie zunächst ein Bachelorstudium und beginnen anschließend ein darauf aufbauendes Masterstudium. Doch sowohl die Studienwahl als auch die Studienzeit sind oftmals große Herausforderungen. Daher wird es für Dein Kind von Vorteil sein, wenn es Deine Unterstützung bekommt.

Die Studienwahl des Kindes begleiten: Tipps für Eltern

Bevor das Studium Deines Kindes anfängt, steht eine große Entscheidung bevor: die Wahl des Studiengangs. Hierbei kannst Du Dein Kind auf unterschiedliche Arten unterstützen. Einerseits ist es sinnvoll, dem Kind seine Fähigkeiten sowie seine Stärken aufzuzeigen und mit ihm seine Schwächen zu besprechen. Hierdurch können Berufe bzw. Studiengänge gefunden werden, die zum Kind und seinen Talenten passen.

Andererseits kannst Du Dein Kind bei der Studienwahl unterstützen, indem Du bei der Beschaffung von Informationen hilfst. Oftmals ist es für Teenager oder Jugendliche nicht einfach, die richtigen Informationen über die ganzen Möglichkeiten und zu den verschiedenen Studiengängen zusammenzutragen. Zur Informationsbeschaffung kannst Du zusammen mit Deinem Kind an verschiedenen Veranstaltungen teilnehmen. Beispielsweise könnt Ihr zu einer Ausbildungsmesse gehen oder dem Berufsinformationszentrum (BIZ) einen Besuch abstatten. Zusätzlich kannst Du die Elternabende der Schule oder der Berufsberatung besuchen. Eventuell kommen für Dein Kind auch ein Schnupperstudium oder die Teilnahme an Studieninformationstagen infrage.

Bei der Unterstützung Deines Kindes solltest Du allerdings drei Aspekte berücksichtigen:

  1. Die Studienwahl sollte gut überlegt sein. Dein Kind sollte sich also ausreichend Zeit dafür nehmen. Meist wird empfohlen, sich bereits zwei Jahre vor dem Studienbeginn näher mit dem Thema auseinanderzusetzen.
  2. Die letztendliche Entscheidung für einen Studiengang muss Dein Kind treffen. Diese kannst und solltest Du ihm nicht abnehmen. Aufgrund dessen ist es ratsam, die eigenen Wünsche zurückzustellen und stattdessen auf die Vorstellungen des Kindes einzugehen.
  3. Es macht Sinn, auch alternativen Wegen offen gegenüber zu sein. Möglicherweise weiß Dein Kind noch nicht direkt nach der Schule, welcher Beruf und welches Studium das richtige sind. In dem Fall kann es hilfreich sein, mit ihm über die Optionen für ein Zwischenjahr zu sprechen – das können ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder Sprachaufenthalte und Praktika sein.

Die Finanzierung des Studiums

Die meisten Studenten werden während ihres Studiums von ihren Eltern finanziell unterstützt. Hierzu sind Eltern sogar gesetzlich verpflichtet, und zwar für die Dauer der ersten beruflichen Ausbildung. Das schließt häufig auch das Masterstudium mit ein. Ob und wie viel Du als Elternteil Deinem Kind für das Studium bezahlen musst, richtet sich nach Deinem Einkommen. Wenn Dein Kind Vermögen besitzt oder einen Job hat, wirst Du weniger Unterhalt zahlen müssen. Zudem haben Eltern die Möglichkeit, einen Teil des Unterhalts in Form von Unterkunft und Nahrungsmitteln (sogenannte Naturalien) zu erbringen.

Tipp: Sofern es finanziell möglich ist, kann es Sinn machen, frühzeitig mit dem Sparen für das Studium des eigenen Kindes anzufangen. Beispielsweise kann zur Einschulung des Kindes ein entsprechendes Konto bzw. Sparbuch angelegt werden.

Welche Möglichkeiten zur finanziellen Unterstützung gibt es?

Ein Studium anteilig oder sogar vollständig zu finanzieren, ist längst nicht für alle Eltern möglich. Gerade wenn Du Zwillinge bekommen hast oder es noch weitere Geschwister gibt, kann die Finanzierung eines Studiums sehr schwierig sein. Für solche Fälle gibt es jedoch verschiedene Fördermöglichkeiten. Sehr bekannt ist die staatliche Förderung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG). Diese Förderung bekommen Studenten zur Hälfte kostenfrei. Die andere Hälfte müssen sie nach dem Studium ohne Zinsen zurückzahlen.

Eine weitere Finanzierungsmöglichkeit ist ein Stipendium. Um dieses zu bekommen, muss Dein Kind nicht zwangsläufig die besten Noten haben. Teilweise reicht es aus, wenn ein guter Notendurchschnitt vorliegt und das Kind soziales Engagement – beispielsweise im örtlichen Sportverein – zeigt. Weiterhin hat Dein Kind die Möglichkeit, sich einen Minijob oder Nebenjob für die Studienzeit zu suchen. Das hat zudem noch einen weiteren Vorteil: Das Kind wird erste Berufserfahrungen sammeln – ideal für den Lebenslauf. Als letzte Option, um das Studium zu finanzieren, kann ein Studienkredit infrage kommen. Der Nachteil: Er muss vollständig und samt Zinsen zurückgezahlt werden.

Wie kann ich meinem Kind bei Problemen während des Studiums helfen?

Neben der finanziellen Hilfe ist die emotionale Unterstützung sehr wichtig – ganz besonders in stressigen Phasen oder bei Problemen wie Prüfungsangst. Du kannst Deinem Kind helfen, indem Du stets ein offenes Ohr hast. Zusätzlich ist es von Vorteil, wenn Du bei Problemen Lösungsvorschläge bringen kannst oder diese gemeinsam mit dem Kind herausarbeitest. Wenn Dein Kind zum Beispiel eine schlechte Note geschrieben hat, könntest Du ihm anbieten, zusammen die Gründe für die schlechte Note herauszufinden. Eventuell lag es an einer mangelnden Selbstmotivation. Doch auch eine falsche Lernmethode oder ein zu hohes Lernpensum könnten die Gründe dafür sein, dass die Note schlecht ausgefallen ist.

Falls es allerdings aus einem ungerechtfertigten Grund zu einer schlechten Note kam, besteht die Möglichkeit, die Prüfung anzufechten. Auch hierbei kannst Du Dein Kind unterstützen, beispielsweise indem Ihr Euch gemeinsam über die möglichen Schritte informiert. Es sollte jedoch beachtet werden, dass die Prüfungsanfechtung mit einem großen Aufwand und Kosten verbunden ist. Daher ist es wichtig, sich im Vorfeld genau zu überlegen, wie sinnvoll und erfolgversprechend die Anfechtung im konkreten Einzelfall ist. Hierzu und für den gesamten Prozess ist es meist ratsam, sich an einen Experten zu wenden.

Dabei können Prüfungen verschiedenen Fehlern unterliegen. Vorausgesetzt, die Prüfungsanfechtung ist von Erfolg gekrönt, kommt es je nach Fehlerart zu einer neuen Bewertung der Prüfung oder zu einer Prüfungswiederholung. Bei einer Wiederholung muss Dein Kind die Prüfung noch einmal ablegen, und zwar unter denselben Voraussetzungen wie zuvor – lediglich der entsprechende Fehler wird berichtigt.