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Unerfüllter Kinderwunsch: Was Du wissen solltest und wie Du damit umgehen kannst

Unerfüllter Kinderwunsch: Was Du wissen solltest und wie Du damit umgehen kannst

Das Wichtigste in Kürze

Was kann man tun, wenn der Kinderwunsch unerfüllt bleibt?

Wenn der Kinderwunsch unerfüllt bleibt, kann man sich medizinisch untersuchen und beraten lassen, psychologische Unterstützung oder Selbsthilfe suchen. Hier findest Du mögliche Behandlungen und Alternativen…

Wie häufig bleibt ein Kinderwunsch unerfüllt?

Etwa jedes sechste Paar in Deutschland leidet unter einem unerfüllten Kinderwunsch. Weltweit sind etwa 9% der Paare mit Kinderwunsch unfruchtbar. Hier findest Du mögliche Ursachen für Unfruchtbarkeit…

Wie lange ist es normal, nicht schwanger zu werden?

Es ist normal, dass es bis zu einem Jahr dauert, bis man schwanger wird. Es kann länger dauern, wenn man älter ist oder gesundheitliche Probleme hat.

Du hast schon eine längere Zeit einen unerfüllten Kinderwunsch? Keine Angst, Du bist nicht allein: Etwa jedes sechste Paar in Deutschland leidet unter einem unerfüllten Kinderwunsch. Das kann sehr belastend sein – sowohl für Dich als auch für Deinen Partner oder Deine Partnerin. Du fragst Dich vielleicht, warum es bei anderen so einfach geht und bei Dir nicht. Du fühlst Dich vielleicht traurig, wütend oder verzweifelt. Du hast vielleicht Angst, dass Dein Traum vom eigenen Baby nie in Erfüllung geht.

Aber gib die Hoffnung nicht auf! Es gibt viele Möglichkeiten, Deinen Kinderwunsch zu erfüllen – oder zumindest damit besser umzugehen. In diesem Blogbeitrag erfährst Du mehr über die Ursachen, die Behandlung und die psychischen Folgen eines unerfüllten Kinderwunsches. 

Unerfüllter Kinderwunsch: Ursachen

Unfruchtbarkeit kann viele verschiedene Gründe haben.

Die Ursachen für einen unerfüllten Kinderwunsch können bei der Frau, beim Mann oder bei beiden liegen. Bei manchen Paaren lässt sich medizinisch keine Erklärung finden, warum der Kinderwunsch unerfüllt bleibt.

Zu den häufigsten Ursachen für einen unerfüllten Kinderwunsch gehören die folgenden Faktoren:

  • Alter: Die weibliche Empfängnisfähigkeit nimmt natürlicherweise mit zunehmendem Alter ab. Ab dem 35. Lebensjahr ist es für eine Frau deutlich schwieriger, schwanger zu werden, als mit Anfang 20. Auch bei Männern nimmt die Fruchtbarkeit mit dem Alter ab, vor allem durch eine Abnahme der Spermienqualität und -quantität.
  • Hormonelle Störungen: Hormone sind Botenstoffe, die viele Vorgänge im Körper steuern – auch die Fortpflanzung. Ist der Hormonhaushalt gestört, kann es zu Zyklusstörungen, ausbleibendem Eisprung, Gelbkörperschwäche oder anderen Problemen kommen, die eine Schwangerschaft verhindern oder erschweren. Hormonstörungen können verschiedene Ursachen haben, zum Beispiel Stress, Übergewicht, Schilddrüsenfehlfunktionen oder das PCO-Syndrom (Polyzystisches Ovarialsyndrom).
  • Anatomische Probleme: Manchmal liegt die Ursache für einen unerfüllten Kinderwunsch in der Anatomie der Geschlechtsorgane. So können Myome (gutartige Wucherungen) in der Gebärmutter, Endometriose (Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter), Verwachsungen oder Verschlüsse der Eileiter die Einnistung oder den Transport der befruchteten Eizelle behindern. Beim Mann können anatomische Probleme wie verschlossene Samenleiter, Hodenfehlbildungen oder Varikozele (Hodenkrampfader) die Spermienproduktion oder -qualität beeinträchtigen.
  • Genetische Faktoren: Manchmal sind auch genetische Faktoren für einen unerfüllten Kinderwunsch verantwortlich. So können Chromosomenstörungen wie das Turner-Syndrom (fehlendes X-Chromosom bei Frauen) oder das Klinefelter-Syndrom (zusätzliches X-Chromosom bei Männern) die Fruchtbarkeit stark einschränken oder ausschließen. Die Fruchtbarkeit kann auch durch bestimmte Erbkrankheiten wie zystische Fibrose (Mukoviszidose) oder Sichelzellenanämie beeinträchtigt werden.
  • Umwelt- und Lebensstilfaktoren: Auch Umwelt und Lebensstil können die Fruchtbarkeit beeinflussen. Beispielsweise können Schadstoffe wie Rauchen, Alkohol, Drogen, Medikamente, Pestizide oder Strahlung die Qualität und Quantität der Eizellen und Spermien negativ beeinflussen. Einfluss auf die Hormone und damit auf die Fruchtbarkeit haben auch Ernährung, Gewicht, Bewegung, Schlaf und psychischer Stress.

Unerfüllter Kinderwunsch

Wusstest Du, dass die Chance, auf natürlichem Weg schwanger zu werden, je nach Alter und Gesundheit unterschiedlich, aber generell nicht sehr hoch ist? Laut einer Studie sind 25 Prozent der befragten Frauen und Männer ungewollt kinderlos. Fast jedes zehnte Paar zwischen 25 und 59 Jahren ist auf medizinische Hilfe angewiesen, um ein eigenes Kind zu bekommen. Das bedeutet, dass viele Paare mit einem unerfüllten Kinderwunsch nicht allein sind und dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, ihren Traum vom eigenen Baby zu erfüllen.

Mögliche Behandlungen

Eine mögliche Ursache für einen unerfüllten Kinderwunsch kann eine körperliche Störung sein, die eine Schwangerschaft verhindert oder erschwert. In diesem Fall gibt es je nach Art und Schwere der Störung verschiedene Behandlungsmöglichkeiten.

So kann zum Beispiel eine Hormontherapie helfen, wenn der Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht geraten ist oder die Eizellreifung bzw. der Eisprung gestört sind. Dabei werden Medikamente eingenommen, die die Hormone regulieren oder stimulieren. Beispiele für solche Medikamente sind Clomifen, Letrozol, Gonadotropine oder Progesteron.

Eine weitere Möglichkeit ist eine Operation, wenn ein anatomisches Problem vorliegt, das die Befruchtung oder Einnistung verhindert. So werden beispielsweise Myome in der Gebärmutter entfernt, Verwachsungen oder Verschlüsse der Eileiter gelöst oder eine Varikozele beim Mann verödet.

Reichen diese Behandlungen nicht aus oder sind sie nicht möglich, kommt eine künstliche Befruchtung in Frage. Dabei werden verschiedene Methoden angewandt, um die Befruchtung außerhalb des Körpers zu ermöglichen und die befruchteten Eizellen in die Gebärmutter einzusetzen. Insemination, IVF und ICSI sind die bekanntesten Methoden. Diese Methoden sind jedoch nicht immer erfolgreich und können auch Risiken und Nebenwirkungen haben.

Hinweis: Die Kosten für eine künstliche Befruchtung werden in Deutschland nur teilweise von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen, und zwar nur für verheiratete Paare und bis zu einem bestimmten Alter. Die privaten Krankenversicherungen haben unterschiedliche Regelungen. Informiere Dich daher vorher genau über die Kosten und die Möglichkeiten einer Kostenübernahme.

Wie Du mit dem psychischen Folgen umgehen kannst

Sprich mit anderen über Deine Sorgen und Gefühle.

Ein unerfüllter Kinderwunsch kann nicht nur körperliche, sondern auch seelische Folgen haben. Viele Betroffene leiden unter Stress, Angst, Trauer, Schuldgefühlen, Scham, Wut, Depressionen oder Einsamkeit. Sie fühlen sich unvollständig, minderwertig oder isoliert. Sie haben Schwierigkeiten, sich für andere Dinge zu begeistern oder sich in ihrem sozialen Umfeld wohl zu fühlen. Es kann zu Konflikten mit dem Partner oder der Partnerin, der Familie oder Freunden kommen.

Es ist wichtig, dass Du weißt, dass Du nicht allein bist und dass Du Hilfe bekommen kannst. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, mit den psychischen Folgen eines unerfüllten Kinderwunsches umzugehen:

  • Psychotherapie: Eine professionelle psychologische Beratung oder Therapie kann Dir helfen, Deine Gefühle zu verstehen und zu verarbeiten, Dein Selbstwertgefühl zu stärken und neue Perspektiven zu entwickeln. Du kannst eine Beratung als Einzelperson oder als Paar in Anspruch nehmen. Es gibt auch Therapeutinnen und Therapeuten, die sich auf das Thema unerfüllter Kinderwunsch spezialisiert haben.
  • Selbsthilfegruppen: Der Austausch mit anderen Betroffenen kann Dir das Gefühl geben, verstanden und angenommen zu werden. Du kannst von den Erfahrungen und Tipps der anderen lernen und Dich gegenseitig unterstützen. Es gibt verschiedene Selbsthilfegruppen zum Thema unerfüllter Kinderwunsch, die sich online oder offline treffen.
  • Entspannungstechniken: Stress kann sich negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken und die psychische Belastung erhöhen. Deshalb ist es wichtig, sich regelmäßig Zeit für sich selbst zu nehmen und zu entspannen. Das kann zum Beispiel durch Yoga, Meditation, Atemübungen, progressive Muskelentspannung oder autogenes Training geschehen.
  • Kreative Ausdrucksformen: Über den unerfüllten Kinderwunsch zu sprechen oder ihn in Worte zu fassen, fällt manchmal schwer. Dann kann es hilfreich sein, sich auf andere Weise auszudrücken. Du kannst zum Beispiel malen, schreiben, musizieren, tanzen oder basteln. Das kann Dir helfen, Deine Gefühle auszudrücken und Dich abzulenken.

Tipp: Sei nicht zu hart zu Dir selbst. Du bist nicht schuld an Deinem unerfüllten Kinderwunsch und Du hast das Recht, traurig oder wütend zu sein. Aber lass Dich nicht von Deinem Kinderwunsch beherrschen. Versuche auch die positiven Seiten Deines Lebens zu sehen und zu genießen.

Eine große Herausforderung

Ein unerfüllter Kinderwunsch kann eine große Herausforderung sein – sowohl körperlich als auch psychisch. Aber es gibt viele Möglichkeiten, wie Du damit umgehen kannst. Lass Dich medizinisch untersuchen und beraten, suche Dir psychologische Unterstützung oder Selbsthilfe, entspanne Dich regelmäßig und achte auf Deine Gesundheit und Deinen Lebensstil. Und vor allem: Gib die Hoffnung nicht auf! Viele Paare mit einem unerfüllten Kinderwunsch erfüllen sich irgendwann ihren Traum vom eigenen Baby – sei es auf natürlichem Weg, durch eine künstliche Befruchtung oder durch eine Adoption.

Quellen