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Das Alles oder nichts-Prinzip in der Schwangerschaft

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Das Alles oder nichts-Prinzip in der Schwangerschaft

Das Wichtigste in Kürze

Was versteht man unter dem Alles-oder-Nichts-Prinzip?

Das Prinzip besagt, dass ein Embryo sich in den ersten Tagen nach der Befruchtung entweder gesund entwickelt oder gar nicht einnistet. Erfahre mehr.

In welcher Phase gilt das Alles-oder-Nichts-Prinzip?

Etwa 10 bis 14 Tage – von der Befruchtung bis zur vollständigen Einnistung. Weitere Informationen.

Was verhindert den Einnistungsprozess?

Schädliche Einflüsse wie Alkoholkonsum können zu einem Abgang des Embryos führen. Das kannst Du für eine gesunde Entwicklung tun.

Das Alles-oder-nichts-Prinzip – klingt erst einmal spannend. Doch was hat es damit eigentlich auf sich und welche Faktoren spielen dabei eine Rolle? Wir haben die wichtigsten Fragen und Antworten zusammengestellt und auch einige Tipps und Hinweise für Dich, wie Du und Dein Baby gesund und zufrieden durch die Schwangerschaft kommt. Denn es gibt einiges zu beachten, sodass man schnell mal den Überblick verliert und vielleicht einige Fragezeichen im Kopf hat. Einige von ihnen können wir hoffentlich mit diesem Beitrag für Dich auflösen.

Das Alles-oder-nichts-Prinzip – ein Überblick

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Viele Frauen machen sich Gedanken darüber, ob sich ihr Baby gesund entwickelt.

Eine Schwangerschaft ist ein spannender Prozess, bei dem bei der werdenden Mutter oft viele Fragen aufkommen. Im Folgenden findest Du die wichtigsten Fakten zum Alles-oder-nichts-Prinzip, die Dir helfen können, eventuelle Risiken besser einzuschätzen oder Dir mögliche Sorgen über die gesunde Entwicklung Deines Babys ein wenig zu nehmen:

Was besagt das Alles-oder-nichts-Prinzip?

Das Alles-oder-nichts-Prinzip findet man in verschiedenen naturwissenschaftlichen Disziplinen und sogar auch im juristischen Bereich. Für die Schwangerschaft einer Frau bedeutet es kurz und knapp: wenn Dein Baby in den ersten Tagen nach der Befruchtung schädlichen Einflüssen ausgesetzt ist, können die betroffenen Zellen entweder repariert oder ersetzt werden oder es kommt zu einem sehr frühen Abgang des Embryos, den die Mutter meist gar nicht bemerkt.

Hinweis:  Ärzte schätzen, dass bereits ein Drittel der Frauen während ihrer Frühschwangerschaft einen Abgang hatten. Es passiert also häufiger als man vielleicht meinen würde.

Wie lange greift das Alles-oder-nichts-Prinzip?

Von der Befruchtung bis zur vollständigen Einnistung in die Gebärmutterschleimhaut dauert es in etwa 10 bis 14 Tage. Rechnerisch gesehen befindet sich eine Frau dann ca. in der 5. Schwangerschaftswoche (SSW). Die ersten zwei Zykluswochen vor der Befruchtung werden nämlich bereits als Schwangerschaftswochen mitgezählt.

Was bedeutet das für Dich?

Zuerst einmal bedeutet das für Dich, dass Du Dir keine allzu großen Sorgen machen musst, wenn Du Dich in den ersten Schwangerschaftswochen mal nicht optimal verhalten hast (also z.B. geraucht hast). Denn: Dein Baby ist entweder gesund oder die Einnistung hat überhaupt nicht stattgefunden. Wenn Dein Schwangerschaftstest positiv ist, ist es ziemlich sicher, dass Dein Baby die erste Hürde geschafft hat und sich normal weiterentwickelt.

Das solltest Du beim Alles-oder-nichts-Prinzip beachten

Das Alles-oder-nichts-Prinzip ist kein Freifahrtschein

Du solltest das Alles-oder-nichts-Prinzip nicht als Anlass nehmen, ungesund zu leben. Denn auch wenn Dein Baby in dieser ersten Phase schädlichen Einflüssen relativ gut trotzen kann, bedeutet das nicht, dass es keine negativen Folgen für die weitere Entwicklung nach sich zieht. Bereits vor und dann auch während der Schwangerschaft können Ernährung oder Lebensstil einen Einfluss auf die Gesundheit eines Babys haben. Achte also schon bei Kinderwunsch darauf, gesund zu essen, nicht zu rauchen und keinen Alkohol zu trinken.

Hinweis: Achte darauf, genug Folsäure zu Dir zu nehmen (die gibt es auch in Form von speziellen Folsäurepräparaten). Ein Mangel an Folsäure erhöht das Risiko für Fehlbildungen des zentralen Nervensystems, z.B. für Spina bifida, eine Spaltung der Wirbelsäule, auch „offener Rücken“ genannt.

Diese Faktoren tragen zu einer langfristig gesunden Entwicklung Deines Kindes bei und sollten nicht unterschätzt werden.

Das Alles-oder-nichts-Prinzip schützt nicht vor allem

Auch wenn Dein Baby in den ersten Tagen nach der Empfängnis vor leichten Schäden geschützt ist, so gibt es weitere Faktoren, die zu Komplikationen in Deiner Schwangerschaft führen können. Dazu gehören unter anderem genetische Anomalien, anatomische Probleme oder Infektionen. Gehe deshalb regelmäßig zu Deinem Frauenarzt und lasse die vorgesehenen Untersuchungen durchführen. So kannst Du sicher sein, dass alles in Ordnung ist.

Trost bei Verlust Deines Babys

Mit dem Alles-oder-nichts-Prinzip lässt sich zwar erklären, wieso es manchmal zu sehr frühen Abgängen kommt. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass der Verlust des Embryos eine traurige Erfahrung ist. Du hast also auf jeden Fall das Recht, um Dein Baby zu trauern und Dir Unterstützung bei Selbsthilfegruppen oder Beratungsstellen zu suchen. Außerdem solltest Du Dir immer bewusst machen, dass Du nicht schuld an dem Verlust bist und viele Frauen diese Erfahrung in der Frühschwangerschaft machen.

Auch wenn man nicht alle Faktoren während der Schwangerschaft kontrollieren kann, so gibt es einige Dinge, die Du tun kannst, um die Entwicklung Deines Babys positiv zu beeinflussen.

So kannst Du Deine Schwangerschaft optimal unterstützen

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Endlich schwanger! Ein positiver Schwangerschaftstest kann das ganze Leben auf den Kopf stellen.

Wenn Du schwanger bist oder es werden möchtest, gibt es vieles, was Du tun kannst, um Komplikationen zu vermeiden und Dir und Deinem Baby etwas Gutes zu tun:

Gesunde Ernährung

Bei Deiner Ernährung solltest Du darauf achten, Dich möglichst ausgewogen zu ernähren und auf natürliche Zutaten zu setzen. Dein Körper und der kleine Mensch, der in Dir heranwächst, brauchen jetzt besonders viele Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe. Trinke außerdem viel Wasser.

Achtung: Rohes Fleisch, roher Fisch, rohe Eier und Weichkäse sind während einer Schwangerschaft zu vermeiden. Sie können Lebensmittelinfektionen verursachen und Deinem Baby schaden. Auch Alkohol und Koffein solltest Du von Deinem Speiseplan streichen.

Einnahme von Folsäurepräparaten

Bei Folsäure handelt es sich um ein B-Vitamin, das für die Entwicklung des Nervensystems deines Babys essentiell ist. Wie oben bereits erwähnt kann ein Mangel an Folsäure zu Entwicklungsschäden führen. Es ist daher empfehlenswert, bereits bei Kinderwunsch täglich 400 mg Folsäure einzunehmen und die Einnahme bis zum Ende des ersten Trimesters fortzusetzen. Spreche hierüber am Besten auch nochmal mit Deinem Frauenarzt.

Rauche nicht und vermeide Passivrauchen

Rauchen schadet Dir und Deinem Baby. Es erhöht das Risiko für Fehl- und Frühgeburten, und kann zu Wachstumsverzögerungen bis hin zum plötzlichen Kindstod führen. Wenn Du rauchst, solltest Du also so schnell wie möglich damit aufhören. Dein Arzt oder Beratungsstellen können Dich bei diesem Vorhaben unterstützen.

Regelmäßige Bewegung

Bewegung ist förderlich für Deine Gesundheit und Dein Wohlbefinden. Es steigert die Durchblutung, stärkt die Muskeln, beugt Rückenschmerzen vor und hebt Deine Stimmung. Folgende Sportarten eignen sich für Schwangere besonders gut:

  • Schwimmen
  • Aquafitness
  • Radfahren
  • Yoga
  • Nordic Walking
  • Tanzen
  • Spazierengehen

Tipp: Grundsätzlich gilt: Achte darauf, Dich nicht zu überanstrengen und höre auf Deinen Körper. Er sagt Dir am Besten, was Du gerade brauchst und was Dir nicht guttut. Bei Zweifeln solltest Du auch immer nochmal Rücksprache mit Deinem Frauenanrzt halten.

Das ist natürlich nur eine Auswahl an Aktivitäten. Je nachdem, was Dir Spaß macht, wirst Du bestimmt auch eine Sportart finden, die Dir entspricht.

Ausreichend Schlaf

Schlaf ist sehr wichtig für Deine Erholung und die Entwicklung Deines Babys. Mindestens acht Stunden pro Nacht sollten es sein – Du kannst Dir auch tagsüber Ruhepausen gönnen. Aktivitäten wie Lesen, Meditieren oder Musik hören helfen Dir dabei, runterzukommen und besser einzuschlafen.

Und zu guter Letzt:

Genieße Deine Schwangerschaft

Schwanger zu sein ist eine ganz besondere Erfahrung. Schließlich trägst Du ein neues Leben in Dir und spürst vielleicht auch eine starke Verbindung zu Deinem Baby. Ereignisse wie die ersten Bewegungen Deines Kindes, das erste Ultraschallbild oder die Suche nach einem passenden Namen für das kleine Wunder, das Du bald auf der Welt begrüßen wirst, vergisst Du wohl nie.

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Du kannst Dich also darauf freuen, Deinen kleinen Liebling in naher Zukunft in den Armen zu halten und versuchen, es Dir so gut wie möglich gehen zu lassen.

Alles für einen guten Start ins Leben

Nun hast Du einen Überblick darüber, was es mit dem Alles-oder-nichts-Prinzip in der Schwangerschaft auf sich hat. Auch wenn der Embryo in den ersten Tagen nach der Empfängnis sehr robust ist, so ist es dennoch wichtig, schädliche Einflüsse so gut wie es geht zu vermeiden. Denn negative Verhaltensweisen wie Rauchen oder Alkoholkonsum können das Baby in einem späteren Entwicklungsstadium schädigen. Achte stattdessen auf eine gesunde Ernährung, eine ausreichende Versorgung mit Folsäure, genug Bewegung und versuche Stress zu vermeiden. So kannst Du Deine Schwangerschaft genießen und Dich auf die spannende Zeit freuen, die noch vor Dir liegt, wenn Du Deinen kleinen Sonnenschein dann endlich in den Armen hältst.

Quellen

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