1. Startseite
  2. »
  3. Schwangerschaft
  4. »
  5. CMV in der Schwangerschaft: Was du wissen solltest

CMV in der Schwangerschaft: Was du wissen solltest

CMV in der Schwangerschaft: Was du wissen solltest

Das Wichtigste in Kürze

Bis wann ist der CMV in der Schwangerschaft gefährlich?

Eine CMV-Infektion kann während der gesamten Schwangerschaft Risiken für das Baby bergen. Mehr dazu hier…

Wie kann man sich mit CMV infizieren?

Die Infektion erfolgt durch direkten Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten. Alles Weitere hier…

Wie gefährlich ist CMV eigentlich?

CMV kann für Menschen mit gesundem Immunsystem oft harmlos sein.

Du bist schwanger und freust dich auf dein Baby. Doch dann erfährst du, dass du dich mit einem Virus infiziert hast, von dem du noch nie gehört hast: Zytomegalievirus (CMV), der in der Schwangerschaft schlimme Folgen haben kann.

Was bedeutet das für dich und dein Kind? Wie kannst du dich schützen und was kannst du tun, wenn du betroffen bist? In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige über Zytomegalie in der Schwangerschaft.

Was ist Zytomegalie und wie häufig ist sie?

Eine CMV-Infektion in der Schwangerschaft kommt häufig vor.

Zytomegalie ist eine Infektion mit dem Zytomegalievirus (CMV), einem Herpesvirus, das weltweit verbreitet ist. Die meisten Menschen infizieren sich im Laufe ihres Lebens, ohne es zu merken.

Wusstest du schon?

CMV ist das häufigste Virus, das von der Mutter auf das Kind übertragen wird. Etwa 0,5 bis 1 Prozent aller Neugeborenen in Deutschland sind mit CMV infiziert. Davon haben etwa 10 bis 15 Prozent Symptome bei der Geburt und etwa 40 bis 60 Prozent Langzeitschäden. Die häufigste Langzeitfolge ist eine Schwerhörigkeit oder Taubheit.

Denn die Infektion verursacht meist keine oder nur leichte Symptome wie Fieber, Müdigkeit oder geschwollene Lymphknoten. Das Virus bleibt jedoch lebenslang im Körper und kann, wenn das Immunsystem geschwächt ist, wieder aktiv werden (reaktivieren).

In Deutschland sind etwa 45 Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter mit CMV infiziert. Das heißt, sie haben Antikörper gegen das Virus im Blut und damit einen gewissen Schutz vor einer erneuten Infektion.

Dennoch kann es vorkommen, dass sich auch diese Frauen mit einem anderen Stamm von CMV neu infizieren, was ebenfalls gefährlich werden kann.

Das größte Risiko besteht jedoch für Frauen, die noch keine Antikörper gegen das CMV gebildet haben (seronegativ sind) und sich während der Schwangerschaft zum ersten Mal mit dem CMV infizieren (Erstinfektion).

Dies trifft auf etwa 0,5 bis 1 Prozent aller schwangeren Frauen in Deutschland zu. Diese Frauen haben ein hohes Risiko für die Übertragung des Virus auf das ungeborene Kind (kongenitale CMV-Infektion).

Wie wird CMV übertragen?

CMV wird durch Kontakt mit Körperflüssigkeiten wie Speichel, Urin, Blut oder Geschlechtssekreten übertragen.

Die Ansteckung erfolgt in der Regel durch engen Kontakt mit infizierten Personen, vor allem mit Kleinkindern, die das Virus häufig über den Speichel und den Urin ausscheiden. Übertragen werden kann das Virus auch beim Geschlechtsverkehr.

Während der Schwangerschaft kann das Virus von der Mutter auf das Kind übertragen werden (vertikale Übertragung). Dies kann sowohl im Rahmen einer Erstinfektion als auch im Rahmen einer Reaktivierung oder Reinfektion der Mutter der Fall sein.

Die Übertragung kann zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft erfolgen, das Risiko ist jedoch im ersten Drittel der Schwangerschaft (Trimenon) am höchsten.

Welche Folgen hat eine CMV-Infektion für das Kind?

Eine CMV-Infektion während der Schwangerschaft kann zu schweren Schädigungen des Kindes führen, die je nach Zeitpunkt und Schweregrad der Infektion unterschiedlich sein können. Mögliche Folgen sind:

  • Fehl- oder Totgeburt
  • Frühgeburt oder Wachstumsretardierung
  • Fehlbildungen wie Mikrozephalie (Kleinwuchs des Kopfes), Hydrozephalus (Wasserkopf), Herzfehler oder Gaumenspalte
  • Schwerhörigkeit oder Taubheit
  • Sehstörungen oder Blindheit
  • Entwicklungsverzögerung oder geistige Behinderung
  • Leber-, Milz- oder Lungenentzündung
  • Blutarmut oder Blutungsneigung

Nicht alle Kinder, die mit CMV infiziert sind, bleiben erkrankt. Etwa 90 Prozent der infizierten Kinder sind bei der Geburt unauffällig (asymptomatisch).

Tipp: Wenn du schwanger bist oder es werden möchtest, lass dich auf CMV-Antikörper testen. Das kann dir helfen, dein Infektionsrisiko einzuschätzen und dich entsprechend zu schützen. Der Test ist leider nicht Teil der regulären Schwangerschaftsvorsorge, aber du kannst ihn bei deinem Arzt oder deiner Ärztin anfragen.

Bei diesen Kindern können jedoch später Spätschäden, insbesondere Hörstörungen, auftreten.

Symptome bei der Geburt (symptomatisch) haben etwa 10 bis 15 Prozent der infizierten Kinder. Bei diesen Kindern ist das Risiko für Langzeitschäden höher, etwa 40 bis 60 Prozent.

Die Diagnose einer CMV-Infektion

Eine CMV-Infektion während der Schwangerschaft kann durch verschiedene Untersuchungen festgestellt werden. Dazu gehören:

Blutuntersuchung:

Durch eine Blutuntersuchung kann festgestellt werden, ob die Mutter Antikörper gegen CMV hat (serologischer Test). Dadurch wird der Immunstatus und das Infektionsrisiko bestimmt.

Ist die Mutter seronegativ, sollte der Test regelmäßig wiederholt werden, um eine mögliche Erstinfektion zu erkennen.

Wenn die Mutter seropositiv ist, sollte ein IgM-Antikörpertest und ein Aviditätsindex durchgeführt werden, um eine mögliche Reaktivierung oder Reinfektion zu erkennen.

Virustest:

Mit Hilfe eines Virustests kann das Vorhandensein des Virus im Blut der Mutter nachgewiesen werden (PCR-Test). Dies gibt Auskunft über die Aktivität und den Verlauf der Infektion.

Der Test sollte bei jeder serologischen Auffälligkeit durchgeführt werden.

Fruchtwasseruntersuchung:

Eine Untersuchung des Fruchtwassers kann ein Hinweis sein, ob das Kind mit dem Virus infiziert ist (Amniozentese). Dies gibt Auskunft über den Übertragungsweg und die Schwere der Infektion.

Der Test sollte bei jeder mütterlichen Infektion, jedoch nicht vor der 21. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden.

Ultraschall-Test:

Durch eine Ultraschalluntersuchung kann festgestellt werden, ob das Kind Anzeichen einer Schädigung aufweist (Sonographie). Dies hilft, die Folgen zu beurteilen und die Prognose einzuschätzen.

Der Test sollte bei jeder mütterlichen Infektion durchgeführt werden, insbesondere im ersten und zweiten Trimenon.

Die Diagnose erfolgt durch verschiedene Methoden.

Wie kann man eine CMV-Infektion in der Schwangerschaft behandeln?

Eine CMV-Infektion während der Schwangerschaft kann nicht geheilt, sondern nur behandelt werden, um das Risiko einer Übertragung oder Schädigung des Kindes zu verringern. Die Behandlungsmöglichkeiten sind

Antivirale Therapie:

Eine antivirale Therapie mit Medikamenten wie Ganciclovir oder Valganciclovir kann die Virusvermehrung hemmen und so das Risiko, das Virus zu übertragen oder das Kind zu schädigen, verringern.

Die Therapie ist jedoch nicht generell zu empfehlen, da sie mit zahlreichen Nebenwirkungen und Risiken sowohl für die Mutter als auch für das Kind verbunden ist.

Aus diesem Grund sollte die Therapie nur in ausgewählten Fällen und unter strenger ärztlicher Kontrolle zum Einsatz kommen.

Immunglobulin-Therapie:

Eine Immunglobulin-Therapie mit spezifischen Antikörpern gegen CMV kann die Immunantwort der Mutter stärken und damit das Risiko einer Übertragung auf das Kind oder einer Schädigung des Kindes verringern.

Diese Therapie ist jedoch noch nicht ausreichend erforscht und wird nur im Rahmen von Studien oder individuellen Heilversuchen angeboten.

Symptomatische Therapie:

Zur Linderung der Beschwerden des Kindes und damit zur Verbesserung seiner Lebensqualität kann eine symptomatische Therapie mit Medikamenten wie Kortison oder Bluttransfusionen eingesetzt werden.

Eine symptomatische Therapie kann die Beschwerden lindern und damit die Lebensqualität verbessern, ist aber nur in schweren Fällen sinnvoll und beeinflusst die Langzeitprognose nicht.

Wie kann man eine CMV-Infektion in der Schwangerschaft vorbeugen?

Eine CMV-Infektion während der Schwangerschaft kann nicht sicher verhindert werden. Das Risiko lässt sich jedoch durch einfache Maßnahmen verringern. Die wichtigsten Maßnahmen sind im Folgenden aufgeführt:

Hygiene:

Vor allem beim Umgang mit Kleinkindern, die das Virus häufig ausscheiden, ist die Einhaltung einfacher Hygienemaßnahmen die beste Vorbeugung.

Bestseller Nr. 1
Sonett Kinder-Schaumseife Calendula, 10 Liter
Sonett Kinder-Schaumseife Calendula, 10 Liter
Mild reinigende Seife für zarte Kinderhaut; Basische Pflege für Hände, Gesicht und den ganzen Körper
44,97 EUR Amazon Prime

Dazu gehören Händewaschen, das Vermeiden von Küssen auf Mund und Wange, das gemeinsame Benutzen von Geschirr und Zahnbürsten sowie das Reinigen von Spielzeug und Oberflächen.

Aufklärung:

Ein wichtiger Schritt zur Sensibilisierung und Verhaltensänderung ist die Aufklärung über die Gefahren und Übertragungswege von CMV. Dazu gehören Informationsmaterialien, Schulungen oder Kampagnen, die sich an Schwangere, Familien, Erzieher oder medizinisches Personal richten.

Screening:

Zur Abschätzung des Infektionsrisikos und für eine gezielte Beratung kann ein Screening auf CMV-Antikörper vor oder zu Beginn der Schwangerschaft durchgeführt werden.

Dazu gehört auch die regelmäßige Kontrolle des Immunstatus während der Schwangerschaft, um eine mögliche Infektion frühzeitig zu erkennen.

Hinweis: Wenn du dich mit CMV infiziert hast, heißt das nicht automatisch, dass dein Kind auch infiziert ist oder Schäden davonträgt. Die Übertragungsrate und der Schweregrad der Infektion hängen von vielen Faktoren ab, wie dem Zeitpunkt der Infektion, dem Immunstatus und dem Virusstamm.

Impfung:

Ein Impfstoff gegen CMV ist derzeit nicht verfügbar, befindet sich aber in der Entwicklung. Eine Impfung könnte das Risiko einer Erstinfektion oder einer Reinfektion verhindern oder vermindern.

Dadurch könnten die Häufigkeit und der Schweregrad einer angeborenen CMV-Infektion reduziert werden.

Wie kann man mit einer CMV-Infektion in der Schwangerschaft umgehen?

Eine CMV-Infektion in der Schwangerschaft ist eine belastende Situation, die viele Fragen, Ängste und Sorgen aufwirft. Wie kann man damit umgehen? Hier einige Tipps:

  • Informiere dich: Suche vertrauenswürdige Quellen, die dich mit objektiven und aktuellen Informationen versorgen. Lass dich nicht durch Gerüchte, Halbwahrheiten oder Horrorgeschichten verunsichern.
  • Lass dich unterstützen: Lass dich von deinem Partner, deiner Familie, deinen Freunden oder anderen Betroffenen unterstützen, die dir zuhören, dich verstehen und dir Mut machen können. Vermeide es, dich zu isolieren oder dich schuldig zu fühlen.
  • Lass dir Zeit: Lass dir Zeit für dich selbst, deine Gefühle und Bedürfnisse. Vermeide es, dich unter Druck zu setzen oder dich zu überfordern. Gönne dir Ruhepausen, Entspannungsmöglichkeiten oder Ablenkungen, die dir gut tun.
  • Sei optimistisch: Sei optimistisch für dich selbst und für dein Kind. Gib dich nicht negativen Gedanken oder Erwartungen hin. Vergiss nicht, dass jede Schwangerschaft individuell ist und viele Kinder mit CMV gesund oder nur leicht betroffen sind.
  • Bereite dich vor: Bereite dich auf die Geburt und die Zeit danach vor. Lass dich nicht von der Ungewissheit lähmen. Erkundige dich über die Möglichkeiten der Diagnostik, der Therapie und der Nachsorge für dein Kind. Suche dir eine geeignete Klinik, eine kompetente Ärztin oder einen kompetenten Arzt und eine verständnisvolle Hebamme.

Es gilt, eine CMV-Infektion zu behandeln

Zytomegalie in der Schwangerschaft ist eine Infektion mit dem Cytomegalievirus (CMV), die zu schweren Schäden beim Kind führen kann.

Die Infektion kann durch Kontakt mit Körperflüssigkeiten übertragen werden, vor allem durch Kleinkinder. Die Diagnose erfolgt durch Blut-, Virus-, Fruchtwasser- und Ultraschalltests. Die Behandlung ist nur in Einzelfällen möglich und hat viele Nebenwirkungen.

Die Vorbeugung besteht aus Hygiene, Aufklärung, Screening und Impfung. Der Umgang mit der Infektion erfordert Information, Unterstützung, Zeit, Optimismus und Vorbereitung.

Quellen

Ähnliche Beiträge