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Hashimoto in der Schwangerschaft: So bringst Du Dein Baby gesund zur Welt

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Hashimoto in der Schwangerschaft: So bringst Du Dein Baby gesund zur Welt

Das Wichtigste in Kürze

Verhindert Hashimoto eine Schwangerschaft?

Hashimoto verhindert nicht grundsätzlich eine Schwangerschaft. Jedoch kann die Autoimmunerkrankung die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und das Risiko für Komplikationen erhöhen.

Warum kann man mit Hashimoto nicht schwanger werden?

Es gibt verschiedene Gründe, warum es mit Hashimoto schwieriger sein kann, schwanger zu werden. Welche das sind, kannst Du hier nachlesen.

Kann eine Hypothyreose während der Schwangerschaft gefährlich sein?

Ja, eine Hypothyreose während der Schwangerschaft kann sowohl für die Mutter als auch für das Kind gefährlich sein. Sie kann zu Risiken wie Fehl- oder Frühgeburten führen.

Du stemmst Hashimoto UND Deine Schwangerschaft? Dann bist Du nicht allein. Viele Frauen mit dieser Autoimmunerkrankung der Schilddrüse haben den Traum von einer eigenen Familie. Doch wie wirkt sich Hashimoto auf Deine Fruchtbarkeit und Deine Schwangerschaft aus? Und was musst Du beachten, um Dein Baby gesund zur Welt zu bringen?

Hier lernst Du alles, was Du über über dieses Thema wissen musst. Wir erklären Dir, wie Du Deine Schilddrüse optimal einstellst, welche Risiken Du vermeiden und welche Maßnahmen Du für Dein Wohlbefinden und das Deines Babys ergreifen kannst.

Was ist Hashimoto?

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Du möchtest trotz Hashimoto schwanger werden? Dann solltest Du einige Dinge beachten und Dich gut informieren.

Hashimoto ist eine chronische Entzündung der Schilddrüse, welche durch eine Fehlreaktion des Immunsystems ausgelöst wird. Das Immunsystem greift die Schilddrüse an und zerstört sie.

Die Folge ist eine Schilddrüsenunterfunktion, bei der zu wenig Schilddrüsenhormone produziert werden. Diese Hormone sind jedoch für wichtige Funktionen verantwortlich, wie Stoffwechsel, Herzfrequenz und Fortpflanzung.

Die Schilddrüsenhormone spielen zudem eine bedeutende Rolle für die Entwicklung Deines ungeborenen Kindes. Sie beeinflussen das Wachstum des Gehirns und des Nervensystems. Daher ist es wichtig, dass Du Dich vor und während der Schwangerschaft gut um Deine Schilddrüsengesundheit kümmerst und regelmäßig Deine Hormonwerte überprüfen lässt.

Schwangerschaft und Hashimoto: Schilddrüse einstellen

Wenn Du eine Schwangerschaft planst oder schon schwanger bist, solltest Du Deine Schilddrüse optimal einstellen lassen. Das heißt, Du nimmst die korrekte Dosis an Schilddrüsenhormonen ein, um die Werte im Normbereich zu halten.

Die optimale Einstellung der Schilddrüse hängt von Deiner individuellen Situation ab. Generell gilt jedoch, dass der TSH-Wert möglichst unter 1 mU/l liegen sollte, um eine ausreichende Versorgung des Kindes zu gewährleisten.

Die freien Schilddrüsenhormone sollten im oberen Normbereich liegen. Wenn Du bereits L-Thyroxin einnimmst, musst Du Deine Dosis wahrscheinlich erhöhen, sobald Du schwanger bist. Denn Dein Bedarf an Schilddrüsenhormonen steigt während der Schwangerschaft um etwa 25 bis 50 Prozent.

Lass deshalb alle vier Wochen Deine Werte kontrollieren.

Tipp: Nimmst Du noch keine Schilddrüsenmedikamente und hast einen erhöhten TSH-Wert, solltest Du mit Deinem Arzt besprechen, ob eine Behandlung mit L-Thyroxin sinnvoll ist.

Schwangerschaft und Hashimoto: Risiken vermeiden

Eine gut eingestellte Schilddrüse ist der wichtigste Faktor für eine gesunde Schwangerschaft. Es gibt aber auch andere Risiken, die Du vermeiden kannst, wenn Du Hashimoto hast. Dazu gehören:

Jodmangel oder -überschuss

Jod ist ein essentielles Spurenelement, welches für die Bildung der Schilddrüsenhormone benötigt wird. In der Schwangerschaft steigt der Jodbedarf, um das Kind ausreichend zu versorgen.

Ein Jodmangel kann daher zu einer Schilddrüsenunterfunktion führen, die für Mutter und Kind schädlich ist. Aber auch ein Jodüberschuss kann negative Folgen haben, vor allem wenn Antikörper gegen die Schilddrüse vorhanden sind. Denn zu viel Jod kann eine Schilddrüsenüberfunktion auslösen oder Entzündungen der Schilddrüse verstärken.

Keyfactbox

Wie viele Deutsche an Hashimoto leiden ist nicht bekannt, da die Erkrankung oft nicht diagnostiziert wird. Schätzungen zufolge sind jedoch etwa fünf bis zehn Prozent der Bevölkerung betroffen.

Daher solltest Du weder zu wenig noch zu viel Jod zu Dir nehmen. Die empfohlene Jodzufuhr in der Schwangerschaft liegt bei 230 bis 260 Mikrogramm pro Tag. Diese Menge kannst Du durch eine ausgewogene Ernährung mit jodhaltigen Lebensmitteln wie Seefisch, Milchprodukten oder Eiern erreichen.

Zusätzlich kannst Du ein jodhaltiges Schwangerschaftspräparat einnehmen. Vermeide jedoch jodhaltige Nahrungsergänzungsmittel oder Medikamente ohne Rücksprache mit Deinem Arzt.

Glutenunverträglichkeit oder -sensitivität

Gluten ist ein Protein und kommt in Getreidesorten wie Weizen, Roggen oder Gerste vor. Viele Menschen reagieren darauf mit einer Unverträglichkeit oder Sensitivität. Das heißt, ihr Immunsystem reagiert und Entzündungen im Darm oder anderen Organen entstehen.

Bist Du an Hashimoto erkrankt, hast Du ein erhöhtes Risiko für eine Glutenunverträglichkeit oder -sensitivität, denn beide Erkrankungen haben eine ähnliche genetische Grundlage.

Eine Glutenunverträglichkeit oder -sensitivität kann Deine Fruchtbarkeit und Deine Schwangerschaft negativ beeinflussen. Denn sie kann zu einer Mangelernährung, einer gestörten Darmflora, einer erhöhten Darmdurchlässigkeit und einer verstärkten Autoimmunreaktion führen.

Lass Dich am besten auf eine Glutenunverträglichkeit oder -sensitivität testen. Ist das der Fall, solltest Du eine glutenfreie Ernährung einhalten, um Deine Beschwerden zu reduzieren und Deine Schilddrüse zu entlasten.

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Wahrhaftig ein wunder Punkt: Eine Erkrankung der Schilddrüse wirkt sich auf den ganzen Körper aus.

Stress

Stress ist ein weiterer Faktor, der sich auf die Schilddrüse und die Schwangerschaft auswirkt. Er kann sowohl Ursache als auch Folge von Hashimoto sein. Stress aktiviert das Immunsystem und kann Entzündungen verstärken oder auslösen.

Des Weiteren kann Stress die Produktion und den Abbau der Schilddrüsenhormone beeinflussen und zu einem Ungleichgewicht führen. Er kann auch die Fruchtbarkeit beeinträchtigen, indem er den Eisprung hemmt oder die Einnistung erschwert. Nicht zuletzt führt ein stressiger Lebensstil zu psychischen Problemen, die Dich und Dein Baby belasten können.

Es gibt viele Methoden gegen Stress, zum Beispiel:

  • Entspannungstechniken wie Meditation oder Atemübungen
  • Sport oder Bewegung an der frischen Luft
  • Hobbys oder Aktivitäten, die Dir Freude bereiten
  • Soziale Unterstützung von Familie und Freunden
  • Professionelle Hilfe von einem Therapeuten oder einer Beratungsstelle

Schwangerschaft und Hashimoto: Wohlbefinden steigern

Neben der optimalen Einstellung Deiner Schilddrüse und der Reduzierung von Risiken gibt es noch weitere Dinge, die Du für ein gesteigertes Wohlbefinden tun kannst.

Eine ausgewogene Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung ist das A und O für jede Schwangere und ihr ungeborenes Kind – aber besonders für Dich mit Hashimoto. Du musst schließlich nicht nur Dein Baby, sondern auch Deine Schilddrüse mit allen Nährstoffen versorgen. Dazu gehören vor allem Eiweiß, Eisen, Selen und Zink.

Eine regelmäßige Kontrolle

Regelmäßige Kontrollen sind für jede Schwangere wichtig. Du solltest als Risikoschwangere deshalb regelmäßig zu Deinem Frauenarzt und Deinem Endokrinologen gehen und Deine Hormonwerte kontrollieren lassen.

Achte stets auf mögliche Anzeichen einer Schilddrüsenunterfunktion oder einer Schilddrüsenüberfunktion wie Müdigkeit, Schwäche, Herzrasen und Haarausfall.

Bemerkst Du solche Symptome, informiere Deinen Arzt und lass Deine Medikation anpassen.

Eine positive Einstellung

Als schwangere Hashimoto-Patientin fällt es vielleicht nicht immer leicht. Trotzdem: Bleib positiv! Liebe und schätze Dich und Dein Baby. Lass Dich nicht von Deiner Erkrankung definieren. Du bist mit Deiner Diagnose nicht allein und kannst trotzdem eine stolze und glückliche Mutter sein.

Hashimoto in der Schwangerschaft ist ein ganz besonderes Abenteuer

Eine Schwangerschaft ist immer ein einzigartiges Abenteuer, doch mit Hashimoto ist es noch einmal ganz besonders. Denn Du stehst nicht nur vor der Herausforderung, ein neues Leben in Dir heranwachsen zu lassen, sondern auch Deine Schilddrüse im Gleichgewicht zu halten. Das ist nicht immer leicht.

Doch mit der richtigen Einstellung, der richtigen Behandlung und Unterstützung kannst Du eine glückliche Schwangerschaft erleben und Dein Baby gesund zur Welt bringen. Wir wünschen Euch von Herzen alles Gute!

Quellen

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